Fernwärmeleitungen in Landschaft

DISCO- Förderung von Fernwärme- und Fernkältelösungen für eine effiziente Abwärmenutzung

Ziel des Projektes DISCO ist die Wiederverwendung industrieller Abwärme für die Wärme- und Kälteversorgung in Gebäuden.

Laufzeit: Mai 2025 – Juli 2029

Leadpartner: North Sweden Energy Agency, Schweden

Partner aus Hessen: House of Energy e.V., Kassel zusammen mit der Stadt Hofgeismar

Die Industrie in Europa verbraucht erhebliche Mengen an Energien, darunter Kraftstoff, Wärme, Dampf und Strom. Ein Nebenprodukt sind große Mengen an Restwärme oder Abwärme, die häufig ungenutzt in die Atmosphäre abgegeben werden. Ziel des Interreg Europe-Projektes DISCO ist die Wiederverwendung von industrieller Abwärme durch verbesserte Fernwärme- und Kühlsysteme in Gebäuden. Obwohl vielfach die Technologien zum Auffangen und zur Wiederverwendung von Abwärme bereits existieren, fehlt es in vielen öffentlichen Behörden an den richtigen Instrumenten, Strategien und Kapazitäten, um diese Lösungen effektiv umzusetzen. Hier setzt das Projekt DISCO an und will regionale und lokale Behörden durch Wissens- und Erfahrungsaustausch bei der Entwicklung von Strategien und Pilotinitiativen unterstützen.

Im Projekt DISCO arbeiten Partner aus zehn Nationen - Schweden, Dänemark, Deutschland, Polen, Rumänien, Niederlande, Irland, Griechenland, Kroatien, Serbien - in den kommenden vier Jahren zusammen und tauschen im Rahmen von Studienbesuchen (Study Visits) u.a. ihre Erfahrungen und Best Practices zu innovativen Energieeffizienzstrategien und -lösungen aus und entwickeln ihre Politikinstrumente (PI), wie z.B. Nachhaltige Energie- und Klimapläne, Regionale Entwicklungsstrategien oder Stadtentwicklungspläne in Hinblick auf die Forcierung industrieller Abwärmenutzung weiter.

Leadpartner des Projektes ist die North Sweden Energy Agency (Nordschwedische Energieagentur) aus der Region Norrbotten im Norden Schwedens. Im Rahmen des Erfahrungsaustausches werden u.a. Themen wie technische Faktoren (z.B. Infrastruktur, Technologien, Datenanalyse, Methoden der Abwärmenutzung, Planung), wirtschaftliches Potenzial (Kosten-Nutzen-Analyse der Abwärmenutzung) sowie Zusammenarbeit und Kompetenzaufbau (Partnerschaften mit öffentlichem Sektor, Industrie und Bürgern, Wissenstransfer, Beteiligung) erörtert und in Hinblick auf die Übertragung von guten Beispielen geprüft. Wichtige Stakeholder aus den Regionen werden eng in das Projekt eingebunden.

Aus Hessen beteiligt sich das House of Energy (HoE) als Partner gemeinsam mit der Stadt Hofgeismar als assoziierte politische Behörde (associated policy authority) mit dem „Aktionsplan Klimakommune“ an dem Projekt. Das HoE ist ein Innovationscluster und Think Tank, das die Energiewende in Hessen unterstützt und vorantreibt. Zu den mehr als vierzig Mitgliedern gehören u.a. Stadtwerke, Netzbetreiber, Forschungseinrichtungen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Energiesektor. Dabei setzt das HoE auch einen besonderen Schwerpunkt auf die Themen Fernwärme und die Nutzung der industriellen Abwärme.

Die Stadt Hofgeismar ist seit 2021 Mitglied im Bündnis „Hessen aktiv - Die Klimakommunen“ und verfolgt das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden. Im „Aktionsplan Klimakommune“ hat die Stadt Strategien und Projekte beschlossen, die maßgeblich dazu beitragen sollen, den lokalen Klimaschutz voranzutreiben und die Transformation zur klimaneutralen Kommune zu beschleunigen. Ein wichtiges Thema ist dabei die kommunale Wärmeversorgung. Die Stadt steht vor der Herausforderung, das bestehende Wärmenetz umstellen zu müssen. Zwei Wärmenetze sollen miteinander verbunden und neue Wärmequellen erschlossen werden. Im Rahmen des Projektes DISCO ist die Stadt insbesondere an innovativen Technologien und Geschäftsmodellen aus den Partnerregionen interessiert, die ihr dabei helfen können, ihr Wärmenetz zukunftssicher und klimafreundlich weiterzuentwickeln.

Das HoE unterstützt die Stadt Hofgeismar im Rahmen des Projektes DISCO bei der Weiterentwicklung der Kommunalen Wärmeplanung. Es organisiert den Austausch von Wissen und Erfahrungen mit den Partnerregionen, bindet wichtige Akteure, Experten und Resscourcen aus seinem Netzwerk ein und unterstützt bei der Umsetzung des Wärmeplans beispielsweise durch die Beratung bei der Auswahl innovativer Betreibermodelle und der Identifikation passender Fördermittel. Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden über Plattformen wie dem „Ideenzirkel Wärme und Energie“ allen interessierten Behörden und Institutionen zugänglich gemacht.

  • Programm: Interreg Europe 2021-2027
  • Policy Objective:Greener Europe – Energy Efficiency
  • Laufzeit: 01.05.2025 – 31.07.2029
  • Teilnehmende Nationen: Schweden, Dänemark, Deutschland, Polen, Rumänien, Niederlande, Irland, Griechenland, Kroatien, Serbien
  • Lead-Partner:  North Sweden Energy Agency, Schweden
  • Partner aus Hessen: House of Energy e.V., Kassel
  • Assoziierte politische Behörde aus Hessen: Stadt Hofgeismar
  • Gesamtbudget: 2.226.262 €
  • Gesamtbudget hessischer Partner: 254.500 €
  • EU-Förderung für hessischen Partner: 203.600 €