Laufzeit: Mai 2025 – Juli 2029
Leadpartner: Institut für ländliche Strukturforschung e.V. an der Goethe-Universität Frankfurt (IfLS)
Im Mittelpunkt des Interreg Europe-Projektes iCEAR steht das zunehmend an Bedeutung gewinnende Konzept der Kreislaufwirtschaft (Englisch: Circular Economy - CE), das maßgeblich zur Umstrukturierung der europäischen Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung beitragen soll. Derzeit wird zirkuläres Wirtschaften in einer Reihe verschiedener Programme auf regionaler und lokaler Ebene behandelt, die unterschiedliche Sektoren, Stoffströme und Wertschöpfungsketten abdecken und eine Vielzahl von Aktivitäten unterstützen. Dennoch fehlt oft ein integrierter Ansatz aus territorialer Sicht. Im Projekt iCEAR arbeiten Partner aus neun Nationen - Deutschland, Polen, Irland, Frankreich, Griechenland, Portugal, Slowenien, Albanien und Finnland - in den kommenden vier Jahren zusammen, um ihre Förder- und Politikinstrumente (PI), wie LEADER-Strategien, lokale Klimaschutzstrategien oder auf EFRE-Programme basierende Fördermaßnahmen in Hinblick auf integrierte Ansätze für zirkuläres Wirtschaften zu optimieren und weiterzuentwickeln.
Initiator und Leadpartner des Projektes ist das Institut für ländliche Strukturforschung e.V. (IfLS) an der Goethe-Universität Frankfurt. Das IfLS verfügt über viel Expertise im Bereich der Kreislaufwirtschaft und der nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume durch die Beteiligung an entsprechenden Modell- und Forschungsprojekten und als Berater der öffentlichen Verwaltung, zahlreicher Leader-Gruppen u.a. Mit dem Projekt iCEAR will das IfLS zirkuläres Wirtschaften in ländlichen Räumen stärken. Zentraler Ansatz ist über die Weiterentwicklung bestehender Förder- und Politikinstrumente in den teilnehmenden Regionen hinaus die Erarbeitung integrierter CE-Aktionspläne, um die lokalen Potenziale besser zu nutzen, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und langfristig die Lebens- und Umweltqualität zu verbessern. Im Rahmen eines strukturierten interregionalen Wissens- und Erfahrungsaustauschs mit Studienbesuchen (Study Visits) in die europäischen Partnerregionen werden u.a. die Themenfelder Wissen und Informationen für CE, Netzwerke und Koordination von Aktivitäten für CE, strategische Ansätze für CE, innovative Interventionen für CE sowie die Förderung einer Innovationskultur zur Umsetzung von CE in Workshops vertieft erörtert und gute Beispiele auf Übertragbarkeit in die Partnerregionen geprüft.
Beim Projekt iCEAR arbeitet das IfLS mit dem Landkreis Gießen als assoziierte politische Institution (accociated policy authority) zusammen. Das IflS und der Landkreis Gießen haben sich zum Ziel gesetzt mit den Erfahrungen aus den Partnerregionen das zirkuläre Wirtschaften im „Masterplan 100% Klimaschutz“ des Landkreises stärker zu verankern und zu fördern. 2017 hat der Kreistag von Gießen den „Masterplan 100% Klimaschutz“ verabschiedet. Dieser trifft Aussagen zu allen Aspekten des Klimaschutzes wie Dekarbonisierung, Mobilität, Resilienz, zirkuläres Wirtschaften u.a. Bislang fehlt jedoch ein systematischer Ansatz, um die Prinzipien des zirkulären Wirtschaftens breiter zu nutzen. Das IfLS und der Landkreis Gießen wollen die Förderung des zirkulären Wirtschaftens im Landkreis mit einem optimierten Masterplan und neuen Projekten voranbringen und Maßnahmen zum Aufbau und Stärkung zirkulärer Wertschöpfungskreisläufe umsetzen. Im Rahmen des Projekts ist es zudem von Bedeutung das Bewusstsein der Öffentlichkeit zum Thema Kreislaufwirtschaft zu schärfen, die Vorteile und den Nutzen aufzuzeigen sowie Anreize für das bürgerliche Engagement zu schaffen.