Leuchtende Glühbirne umrandet von Symbolen vor verschwommenen grünen Hintergrund,

FIRESPOL - Financial Instruments for Renewable Energy Investment

Finanzinstrumente für Investitionen in erneuerbare Energien

Laufzeit Juni 2018 – Mai 2022

Leadpartner: Agenex - Extremadura Energy Agency, Spanien

Hessischer Partner: LandesEnergieAgentur Hessen GmbH (LEA)Öffnet sich in einem neuen Fenster, Wiesbaden

Ziel des Projektes FIRESPOL ist die Optimierung der Finanzierungsinstrumente zur Förderung erneuerbarer Energien in den sechs europäischen Partnerregionen. Die meisten Mitgliedstaaten hatten bereits Maßnahmen zur Förderung von erneuerbaren Energien in die jeweiligen regionalen Innovationsstrategien (RIS3 Strategien), in nationale Energiestrategiepläne und in die Operationellen Programme EFRE 2014 – 2020 aufgenommen; dennoch lagen sie weit hinter den angestrebten Zielen für die Nutzung aus erneuerbaren Energien zurück. Das Projekt FIRESPOL setzt bei der Frage an, mit welchen innovativen Finanzierungsinstrumenten die Investitionen in erneuerbare Energieprojekte deutlich gesteigert werden können. Dabei wurden auch Möglichkeiten zur Unterstützung von dezentralen Erzeugungs- und Speicherlösungen und zur Erschließung des privaten Investitionspotentials betrachtet.

Finanzierung erneuerbarer Energien

Aus Hessen beteiligte sich die LandesEnergieAgentur Hessen GmbHÖffnet sich in einem neuen Fenster an dem Projekt. Die LEA wurde 2017 gegründet und ist zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur Energiewende und zum Klimaschutz in Hessen. Zu ihren Aufgaben zählt die effektive Bündelung und Koordination der für die erfolgreiche Energiewende in Hessen erforderlichen Maßnahmen und Initiativen. Ein Schwerpunkt ist die interessensunabhängige Information und Beratung aller Akteure sowohl in fachlicher als auch wirtschaftlicher und fördertechnischer Hinsicht.

Zu Beginn des Projektes beauftragte die LEA eine Studie zur Förderung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz in Hessen. Die Studie bildete eine fundierte Grundlage für die weitere Projektarbeit und wurde den regionalen Stakeholdern vorgestellt. Bei den insgesamt vier Stakeholdertreffen mit Stakeholdern aus der Region konnten wichtige Erkenntnisse für die Projektarbeit gewonnen werden:

  • Im Projektverlauf: häufige Erhöhung von Finanzierungskosten durch Akzeptanz- und Beteiligungsmodelle
  • Finanzierungsmodelle: Verbreitung / Bekanntheit der vielfältigen Modelle muss gestärkt werden
  • Anschlussfinanzierung: Geplante EE-Projekte aus der EEG-Förderung z.B. durch PPA (Power Purchase Agreement) kann den Weiterbetrieb sicherstellen

  • Programm: Interreg EUROPE 2014-2020
  • Priorität: CO2-emissionsarme Wirtschaft
  • Laufzeit: 01.06.2018 – 31.05.2022
  • Teilnehmende Nationen: Spanien, Polen, Lettland, Irland, Kroatien, Deutschland
  • Lead-Partner: Agenex - Extremadura Energy Agency, Spanien
  • Partner aus Hessen: LandesEnergieAgentur Hessen GmbH (LEA)Öffnet sich in einem neuen Fenster, Wiesbaden
  • Gesamtbudget: 1.188.353 €
  • Gesamtförderung: 1.010.100 €
  • Gesamtbudget hessischer Partner: 269.153 €
  • EU-Förderung für hessischen Partner: 228.780 €

Studienbesuche – Austausch der Partnerregionen zu guten Praxisbeispielen

Im Rahmen der interregionalen Erfahrungsaustausche besuchten die europäischen Partnerregionen Hessen am 15./16. Oktober 2019. Beim Studienbesuch wurden u.a. der Energielehrpfad mit Windpark in Weilrod besichtigt, das Sozial Impact Lab in Frankfurt präsentiert sowie eine Bürgergenossenschaft vorgestellt. Auch bei den Studienbesuchen in die europäischen Partnerregionen wurden zahlreiche Beispiele präsentiert und diskutiert, z.B. Polen - Cluster of Energy of the region of Lublin, Lativa – Green Bonds with a high number of private investors, Zarago / Spain- PPA – Wind power farm, Ireland – PPP models e.g. for waste processing plants, Croatia – small projects. Aus den interregionalen Studienbesuchen konnten wichtige Erkenntnisse mitgenommen werden:

  • Erneuerbare Energien: Projekte in den Partnerregionen finden fast ausschließlich mit privaten Investments statt
  • Finanzierungsmodelle PPA (Power Purchase Agreement) und PPP (Public Private Partnership): Finanzierungsmodelle sind deutlich weiterverbreitet als in Deutschland
  • Information: fehlt an vielen Stellen / notwendig verlässliche Stellen zur Beratung
  • Interkommunale Zusammenarbeit: ist auch bei den Partnern ein Erfolgsfaktor, gemeinsam Projekte finanzieren und umsetzen, Aufbau von Kompetenzen und Kapazitäten.

ACTION PLAN 2020

Auf der Grundlage des Erfahrungsaustausches erarbeitete die Landesenergieagentur Hessen in Abstimmung mit dem HMWEVW den ACTION PLAN 2020Öffnet sich in einem neuen Fenster , der in der zweiten Projektphase umgesetzt wurde. Der ACTION PLAN 2020 sieht folgende Aktionen vor:

Aktion I: Ergänzung der Hessischen Innovationsstrategie um innovative Finanzierungsinstrumente

Mit der Ergänzung sollten die Fördervoraussetzungen für Projekte mit innovativer Finanzierung sowohl im Operationellen Programm Hessen EFRE 2014-2020 als auch im Operationellen Programm Hessen EFRE 2021-2027 geschaffen werden. Die Durchführung von Pilotprojekten und von Modellen mit Einbindung von privaten und öffentlichen Investoren sollte ermöglicht werden.

Umsetzung: Die Innovationsstrategie wurde in der überarbeiteten Version von der europäischen Kommission bestätigt. Entsprechende Förderungen sind nun möglich.

Aktion II: One-Stop-Shop

Ziel eines One-Stop-Shops ist die Vereinfachung von Unterstützungsleistungen wie Planung, Finanzierung, Umsetzung und Evaluierung durch das Angebot aus einer Hand. Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich ist die Vermittlung zwischen Investoren und Finanzierern.

Umsetzung: Als erste Anlaufstelle wurden auf der Website der LandesEnergieAgentur Informationen zur Finanzierung von erneuerbaren Energien für Kommunen bereitgestellt. Das Angebot soll kontinuierlich erweitert werden. Die entsprechenden Informationen sind unter folgendem Link eingestellt: https://www.lea-hessen.de/kommunen/uebersicht/Öffnet sich in einem neuen Fenster

Der europäische Austausch ist wichtig!

Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LandesEnergieAgentur Hessen GmbH, zieht eine positive Bilanz: „Projekte wie FIRESPOL zeigen immer wieder, wie wichtig der europäische Austausch ist. Die Energiewende macht nicht halt an Grenzen. Entsprechend freuen wir uns, wenn wir von unseren europäischen Partnern lernen können und sind auch ein bisschen stolz, wenn hessische Aktivitäten positiv bewertet oder sogar nachgeahmt werden.“

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