Grünes Feld mit Zaun vor Frankfurter Skyline im Hintergrund

CityZen - Enhancing scalable innovations and new business models

Verbesserung skalierbarer Innovationen und neue Geschäftsmodelle für die städtische Landwirtschaft

Lesedauer:6 Minuten

Laufzeit August 2019 – Juli 2023

Leadpartner: Applied Research and Communications Fund, Bulgarien

Partner aus Hessen: Institut für ländliche Strukturforschung an der Wolfgang Goethe-Universität FrankfurtÖffnet sich in einem neuen Fenster (IfLS), Frankfurt am Main

Das Projekt CityZen zielt darauf ab, Strategien für die urbane Landwirtschaft und ihre Schlüsselrolle für eine bessere Ressourceneffizienz in den Städten und Regionen zu fördern. Die Landwirtschaft im städtischen Umfeld ist bereits ein globaler und schnell wachsender Trend, der ein großes Potenzial für grüne, soziale und technologische Innovationen bietet. Ein Ziel des Projektes ist es im Austausch mit den europäischen Partnern Ansätze sowie gelungene Initiativen und Maßnahmen aus der Praxis in einem Wissenspool für politische Entscheidungsträger zu bündeln und die nachhaltige regionale Landwirtschaft als erfolgreiches Geschäftsfeld zu stärken.

Urbane und regionale Landwirtschaft spielt auch in der Metropolregion FrankfurtRheinMain eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Umwelt- und Sozialleistungen (Landschaftserhalt, Biodiversität, Mikroklimaregulierung, Erholungsgebiete und Anbau von Nischenprodukten). Die Metropolregion gerät jedoch durch neue Bauvorhaben und Verkehrsinfrastrukturen zunehmend unter Druck. In Hessen beteiligt sich das Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS) in Kooperation mit der Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH mit dem Regionalpark RheinMain an dem Projekt.

  • Programm: Interreg EUROPE 2014-2020
  • Priorität: Förderung der Ressourceneffizienz
  • Laufzeit: 01.08.2019 – 31.07.2023
  • Teilnehmende Nationen: Bulgarien, Griechenland, Portugal, Spanien, Deutschland
  • Lead-Partner: Applied Research and Communications Fund, Bulgarien
  • Partner aus Hessen: Institut für ländliche Strukturforschung an der Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (IfLS), Frankfurt am Main
  • Gesamtbudget: 1.077.221 €
  • Gesamtförderung: 915.638 €
  • Gesamtbudget hessischer Partner: 158.164 €
  • EU-Förderung für hessischen Partner: 134.439 €

Regionalpark RheinMain

Der Regionalpark RheinMain ist ein Gemeinschaftsprojekt der Städte und Kreise der Rhein-Main-Region und verfolgt das Ziel, Grün- und Ackerflächen sowie Waldgebiete zu sichern und durch ein Netz von reizvollen Wegen und Anlagen aufzuwerten, um so die Landschaft weiter zu entwickeln und im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Der Regionalpark umfasst eine Fläche von 5.6 00 km2. In einem Leitkonzept für die Regionalpark Rundroute wurden wesentliche Grundsätze und Zielsetzungen zur Entwicklung des Regionalparks festgelegt. Mit 190 km bildet die Regionalpark Rundroute ein zentrales Element im Freizeitwegenetz des Regionalparks. Bei der weiteren Entwicklung sollen Akteure entlang der Route und hier insbesondere die Landwirte stärker eingebunden werden und aktiv an der Gestaltung des Regionalparks teilnehmen. Praktiziert wurde dies bereits bei den Regionalpark Hofstationen.

https://www.regionalpark-rheinmain.de/regionalpark-ausflugsziele/hofstationen/Öffnet sich in einem neuen Fenster

Das Institut für Ländliche Strukturforschung verfügt über langjährige Erfahrungen bei der Erstellung von Entwicklungs­strategien im ländlichen Raum und im Stadt-Umland-Kontext und ist an zahlreichen Forschungsprojekten, wie zur städtischen Landwirtschaft, zu integrierten Landnutzungskonzepten und neuen Modellen des Unternehmertums (BioFinanz, TALE u.a.) beteiligt.

Aktionsplan zur Stärkung von Landwirtschaft und Biodiversität

Im Rahmen des Projektes CityZen wollen das IfLS und die Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH das Leitkonzept der Rundroute durch einen Aktionsplan zur Urbanen Landwirtschaft ergänzen. Ziel sind Maßnahmen und Projekte zur Förderung der Landwirtschaft und der Biodiversität im Ballungsgebiet RheinMain sowie gezielte Maßnahmen zur Bewußtseinsbildung von Einheimischen und Besuchern in Bezug auf diese beiden Punkte. https://www.regionalpark-rheinmain.de/interreg-projekt-cityzenÖffnet sich in einem neuen Fenster/

Der Aktionsplan mit dem Titel "Kulturlandschaft entwickeln. Landwirtschaft stärken. Regionalpark erleben" sieht neben Maßnahmen zur Bewußtseinsbildung Veranstaltungsangebote, Erlebnisangebote und die Schaffung von Infrastrukturen in folgenden drei Bereichen vor:

1. Streuobstwiesen & Biodiversität – Bewußtseinsbildung für Erholungssuchende und Vernetzung

Streuobstwiesen sind ein wesentliches Element der historischen Kulturlandschaft in RheinMain; sie sollen geschützt und in Wert gesetzt werden. Mithilfe beteiligter Akteure soll über Bewusstseinsbildung zu den Themen Biodiversität, Streuobst sowie Streuobstdiebstahl und dessen Folgen aufgeklärt werden. Zudem sollen weitere Streuobstwiesenbesitzer ausfindig gemacht und in die Maßnahmen eingebunden werden.

2. Landwirtschaft entlang der Rundroute, Anreize und Bewußtseinsbildung

Die zahlreichen und sehr unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betriebe und Initiativen sollen besser bekannt gemacht und Pilotstandorte zum Thema Landwirtschaft und Biodiversität entlang der Rundroute entwickelt werden.

3. urban gardening und urban agriculture im Regionalpark

Die Landwirtschaft ist im urbanen und im ländlichen Raum im Wandel. Demonstrationsprojekte wie Permakulturinseln oder eine exemplarische Aquaponik-Anlage entlang der Rundroute tragen zu einer Bewußtseinsbildung über aktuelle Herausforderungen und innovative Lösungsansätze bei.

Zur Umsetzung dieser Maßnahmen arbeiten die Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH und das IfLS eng mit den Akteuren und Stakeholdern vor Ort zusammen.

Dr. Ulrich Gehrlein, Projektleiter beim IfLS, begrüßt den interregionalen Austausch im Rahmen von Interreg Europe: „Mit dem CityZen-Projekt haben wir die Möglichkeit innovative Ansätze zur urbanen Landwirtschaft europaweit mit unseren Partnern zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Dabei gibt es vielfältige Erfahrungen in Europa für uns zu erkunden und auf die Besonderheiten in Rhein-Main zu übertragen.“ Kjell Schmidt, Geschäftsführer der Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH, ergänzt: „Der Austausch sowohl in der Region als auch auf europäischer Ebene zwischen den Regionen erlaubt einen Blick über den Tellerrand und hilft uns die eigene Arbeit zu reflektieren. Dabei entstand nicht nur ein Aktionsplan; vielmehr wurden auch andere Regionalparkprojekte durch den Austausch beeinflusst. So haben wir entlang unserer in diesem Jahr eröffneten Klimaroute auch eine Station entwickelt, die die Themen Klima, Landwirtschaft und regionale Ernährung aufgreift.“