Die Förderung der interregionalen Kooperation wird seit über zwanzig Jahren durchgeführt und fortlaufend weiterentwickelt.
Für das Programm Interreg Europe 2014-2020 wurde ein Programmvolumen von 359 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereit gestellt; das Programm wird Ende 2023 abgeschlossen. Mit den Fördermitteln wurden 258 Kooperationsprojekte, davon 9 Projekte mit Partnern aus Hessen, gefördert und die Dienstleitungen der Policy Learning Platform finanziert. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Programm Interreg Europe 2014-2020 sind eine wichtige Grundlage für die Fortschreibung des Programms in der Förderperiode 2021-2027Öffnet sich in einem neuen Fenster.
Ziele und geografischer Geltungsbereich
Ziel von Interreg Europe 2014-2020 ist die Förderung einer ausgewogenen Regionalentwicklung. Mit der Verbesserung von regionalen Politikinstrumenten und Förderprogrammen wird der wirtschaftliche, soziale und territoriale Zusammenhalt in Europa gestärkt. Hauptzielgruppe sind öffentliche Akteure und Behörden. Das Programmgebiet umfasst das gesamte Territorium der Europäischen Union mit ihren - zur Zeit der Programmaufstellung - 28 Mitgliedstaaten und zusätzlich Norwegen und die Schweiz.
Instrumente und Handlungsfelder
Die Weiterentwicklung von regionalpolitischen Maßnahmen erfolgt durch die Förderung von interregionalen Kooperationsprojekten und die Angebote der Policy Learning Platform in vier thematischen Handlungsfeldern:
- Forschung und Innovation
- Wettbewerbsfähigkeit von KMU
- CO2-emissionsarme Wirtschaft
- Umwelt- und Ressourcenschutz
Interregionale Kooperationsprojekte als Kerninstrument von Interreg Europe
Bei interregionalen Kooperationsprojekten in der Förderperiode 2014-2020 arbeiten mindestens drei öffentliche Akteure und Behörden aus verschiedenen Regionen Europas gemeinsam in Projekten mit regionalpolitischen Aufgabenstellungen zusammen. Teilnehmen können nationale, regionale oder lokale Behörden, Einrichtungen des öffentlichen Rechts wie z.B. Agenturen für Regionalentwicklung, Einrichtungen zur Unterstützung der Wirtschaft, Hochschulen und private Organisationen ohne Gewinnerzielungsabsicht. Ein Leadpartner übernimmt die Federführung für die Projektkonzeption und –durchführung. Die förderfähigen Projektaktivitäten werden je nach Rechtsform des Projektpartners zu 75 % oder 85 % kofinanziert.
Im Rahmen von Projektaufrufen / Calls hatten Antragsteller / Projektpartner die Möglichkeit, Projektanträge einzureichen. Insgesamt wurden 5 Calls durchgeführt und 258 Projekte bewilligt, davon 65 Projekte im Handlungsfeld Forschung und Innovation, 66 Projekte im Handlungsfeld Wettbewerbsfähigkeit von KMU, 60 Projekte im Handlungsfeld C02-arme Wirtschaft sowie 67 Projekte im Handlungsfeld Umwelt- und Ressourcenschutz.
Folgende Calls wurden durchgeführt:
- 1. Call - 22. Juni bis zum 31. Juli 2015
- 2. Call - 5. April bis 13. Mai 2016
- 3. Call - 1. März bis 30. Juni 2017
- 4. Call - 7. Mai bis zum 22. Juni 2018
- 5. Call - 1. April – 2. Juli 2021 (begrenzter Call)
Partner aus Hessen wirken in der Förderperiode 2014-2020 bei neun Interreg Europe-Projekten mit. Informationen zu diesen Projekten sowie zu allen genehmigten Interreg Europe-Projekten siehe Infoboxen am Ende dieser Seite.
Die Policy Learning Platform als neues Instrument von Interreg Europe 2014-2020
Mit der Policy Learning Platform werden die Erfahrungen aus den Kooperationsprojekten sowie thematische Veröffentlichungen der EU allen Interessierten, insbesondere öffentlichen Institutionen, zugänglich gemacht. Die Plattform startete 2015 und wird von einem programmeigenen Expertenteam betrieben. Sie bietet über Informationsangebote in Form von Kurzdossiers und Neuigkeiten aus der EU eine Datenbank mit Good Practices aus den Kooperationsprojekten.
Darüber hinaus können direkt beim Interreg Europe Expertenteam Anfragen gestellt und regionalpolitische Fragestellungen mit Fachkollegen aus der Interreg-Community ausgetauscht werden. Ein weiteres Angebot der Policy Learning Platform sind Peer Reviews und Matchmaking Sessions. Bei diesen Verfahren erörtern ausgewählte Fachkollegen aus ganz Europa die Fragestellungen der Gastgeberregion und geben Empfehlungen und diskutieren Lösungsansätze. Peer Reviews werden vor Ort in der Gastgeberregion oder auch online durchgeführt. Als weiteren Service organisiert die Platform Veranstaltungen und Webinars zu den ausgewählten Handlungsfeldern; die Veranstaltungen können oftmals auch im Nachgang online abgerufen werden.
Die Angebote der Policy Learning Platform werden in der Förderperiode 2021-2027 fortgeführt.