Hand mit Geldbeutel. Rechts daneben Energiesymbole auf quadratischen Holzklötzen, daneben Gebäude aus Holz. Blauer Hintergrund

SMEPlus - Improving policy instruments to increase the energy efficiency in industrial SMEs

Verbesserung der Förderinstrumente zur Steigerung der Energieeffizienz in kleinen und mittelständischen produzierenden Unternehmen

Lesedauer:5 Minuten

Laufzeit August 2019 – Januar 2023

Leadpartner: University of Gävle, Schweden

Partner aus Hessen: House of Energy e.V. (HoE)Öffnet sich in einem neuen Fenster, Kassel

Ziel von SMEPlus ist die Erhöhung der Energieeffizienz in kleinen und mittelständischen produzierenden Unternehmen. Dazu wurden die in den Partnerregionen eingesetzten Förderin­strumente für Energieeffizienzmaßnahmen analysiert, verglichen und weiterentwickelt. Weiterhin sollten Maßnahmen entwickelt werden, die das Interesse produzierender KMU zur Teilnahme an Programmen zur Energieeffizienzsteigerung und die Wirksamkeit der Programme insgesamt erhöhen. In Hessen wurden die Programme PIUS-Beratung und PIUS-Invest, beides Maßnahmen des HMWEVW zur Senkung von CO2-Emissionen, der Steigerung der Ressourceneffizienz und zur Förderung des produktionsintegrierten Umweltschutzes (PIUS), evaluiert und weiterentwickelt.

  • Programm: Interreg EUROPE 2014-2020
  • Priorität: CO2-emissionsarme Wirtschaft
  • Laufzeit: 01.08.2019 – 31.01.2023
  • Teilnehmende Nationen: Schweden, Rumänien, Holland, Spanien, Deutschland, Österreich, Italien
  • Lead-Partner:  University of Gävle, Schweden
  • Partner aus Hessen: House of Energy e.V. (HoE)Öffnet sich in einem neuen Fenster, Kassel
  • Gesamtbudget: 1.171.830 €
  • Gesamtförderung: 996.056 €
  • Gesamtbudget hessischer Partner: 179.069 €
  • EU-Förderung für hessischen Partner: 152.209 €

Im Rahmen des Erfahrungsaustausches mit den europäischen Partnern und den regionalen Stakeholdern wurden die eingesetzten Förderinstrumente analysiert und Good Practices identifiziert. Das House of Energy, 2015 mit dem Ziel gegründet die Energiewende in Hessen effektiv und effizient voranzutreiben, entwickelte in enger Zusammenarbeit mit dem HMWEVW, Referat Technologische Innovationen, Ressourceneffiziente Produktion einen Aktionsplan mit dem Ziel, dass eine größere Anzahl von Unternehmen die PIUS-Programme nutzen und in die Reduzierung von CO2-Emissionen investieren. Als weitere Stakeholder wirkten die Hessen Trade & Invest HTAIÖffnet sich in einem neuen Fenster, das Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Wirtschaft e.VÖffnet sich in einem neuen Fenster, die Hessische Initiative für Energieberatung im MittelstandÖffnet sich in einem neuen Fenster, die LandesEnergieAgentur HessenÖffnet sich in einem neuen Fenster sowie die WI BankÖffnet sich in einem neuen Fenster an dem Projekt mit.

Good Practices

Für das HoE und das HMWEVW waren die zwei Good Practices "Energieeffizienz durch Rechtsdurchsetzung" und "Smart Businesses Groningen" von der niederländischen Partnerprovinz Groningen von besonderem Interesse. Ziel von „Smart Businesses Groningen“ ist Unternehmen dabei zu unterstützen, energieneutral zu werden. Zum Einsatz kommen dabei u.a. ein „Smart CO2 Thermometer“ und eine "Recognized Energy Conservation Measures Lists“. Mit dem „Smart Co2 Thermometer“ können Unternehmen ihre CO2-Emissionen wie auch Einsparungen berechnen; das Tool steht den Unternehmen online kostenlos zur Verfügung. Die Maßnahmenlisten zur Energieeinsparung wurden für 19 Sektoren erstellt und haben eine Amortisationszeit von 5 Jahren oder weniger. Sie enthalten einen praktischen Überblick über eine ganze Reihe von Maßnahmen und senken die Hemmschwelle mit dem Energiesparen zu beginnen vor allem aufgrund der schnellen Amortisation von 5 Jahren.

Einsparen von Treibhausgasen

Seit 2021 bietet die LandesEnergieAgentur Hessen mit dem Bilanzierungstool "ecocockpit" einen vergleichbaren CO2-Rechner für Unternehmen an, mit dem die Unternehmer CO2-Treiber im eigenen Betrieb aufzuspüren können. Darüber hinaus hat das Land Hessen gemeinsam mit den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Rheinland-Pfalz eine „einfache standardisierte Vorgehensweise zur Ermittlung eingesparter Treibhausgas-Emissionen von Projekten zur Materialeffizienz“ (ESTEMÖffnet sich in einem neuen Fenster) entwickelt. Damit bieten sowohl Groningen als auch Hessen CO2-Rechner für KMU an. Christian Engers, SMEPlus Projektmanager im House of Energy, freut sich über die vielen Gemeinsamkeiten in den beiden Ländern, da dies eine gute Grundlage für den Ideen-Austausch sowie das voneinander Lernen sei. Die intensive Zusammenarbeit mit den Niederlanden stellt für ihn ein Highlight im Projekt dar. Während coronabedingt einige internationale Treffen ausfallen mussten, wurde durch zwei deutsch-niederländische Online-Study Visits die Grundlage für eine vertrauensvolle Partnerschaft gelegt, die auch nach Projektende weiterbestehen wird.

PIUS-Programme

Bei den beteiligten Partnern aus Italien, Spanien und Rumänien stießen die PIUS-Programme aus Hessen auf großes Interesse. Die Partner aus Spanien haben ein ähnlich strukturiertes Programm für ihre Region aufgelegt – das MINUS ProgrammÖffnet sich in einem neuen Fenster. So erhalten KMU in La Rioja ebenfalls eine Förderung nicht nur für Energie-Audits, sondern auch für die Umsetzung von zuvor identifizierten Effizienzmaßnahmen. Unter dem Motto „menos es mas“ (weniger ist mehr) sinken einerseits Energieverbrauch und Emissionen während andererseits Einsparungen und Wettbewerbsfähigkeit steigen. Sebastian Hummel, zuständig für die PIUS-Programme im HMWEVW, sieht große Potentiale bei Interreg Europe Projekten.

Der vielfältige Austausch mit den beteiligten Regionen war wichtig für die Weiterentwicklung unserer eigenen Aktivitäten. Zudem bin ich sehr erfreut darüber, dass die hessischen PIUS-Programme so gut ankommen und Nachahmer finden – wir sind hier also auf einem guten Weg.

Sebastian Hummel (HMWEVW)

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