Das Projekt PERSIST strebt den nachhaltigen Aufbau von Innovationssystemen an, die den heutigen Herausforderungen gerecht werden und gleichzeitig den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft auf lange Sicht fördern. Die intelligente Spezialisierung in den Regionen ist ein langfristiger Prozess und erfordert Zeit und Engagement, doch allzu oft stehen kurzfristige Ziele und Finanzierungsaufrufe im Vordergrund. Ein wichtiges Politikinstrument zum Aufbau dauerhafter nachhaltiger Innovationssysteme sind regionale Innovationsstrategien. Im Projekt PERSIST haben sich Projektpartner aus neun Nationen – Schweden, Polen, Slowakei, Tschechien, Deutschland, Albanien, Spanien, Niederlande, Ukraine – zu einem Projektkonsortium zusammengeschlossen, um in den kommenden vier Jahren mit der Weiterentwicklung von regionalen Innovationsstrategien den Aufbau nachhaltiger Innovationssysteme voranzubringen. Leadpartner des Projektes ist die Region Jönköpings in Schweden. Die Wirtschaftsuniversität Bratislava aus der Slowakei unterstützt das Projekt als Beratungspartner (Advisory Partner) mit wissenschaftlicher Expertise. Die Partner aus den EU-Beitrittsländern Albanien und Ukraine nehmen als „Beobachtungspartner“ (Discovery-Partner) an dem Projekt teil.
Im Rahmen des Wissens- und Erfahrungsaustausches tauschen sich die Partner zu politischen Herausforderungen, neuen Wegen zur Stärkung intelligenter Spezialisierung (smart specialisation strategy S3) sowie zu praktischen Beispielen zu regionalen Innovationsinitiativen und Governance-Praktiken aus. Ein wichtiger Ansatz für den Aufbau dauerhafter nachhaltiger Innovationssysteme ist der offene Innovationsprozess (Open Discovery Process, ODP), bei dem neben unternehmensbezogenen Akteuren weitere Beteiligte, wie Kommunen, die Zivilgesellschaft und Start-Ups stärker in den Innovationsprozess einbezogen werden. Am Ende des Projekts soll jeder Partner in der Lage sein, langfristige Kooperationsnetzwerke mit dauerhaftem Engagement der wichtigsten Akteure rund um den Open-Discovery-Prozess aufzubauen bzw. zu stärken. Der Ansatz ist von unten nach oben gerichtet und stellt sicher, dass die Zusammenarbeit auf den tatsächlichen regionalen Bedarfen und Ambitionen beruht.
Aus Hessen nimmt das Regionalmanagement Nordhessen als Partner gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Energie, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW), Referat IV 3 Innovation und Wissenstransfer als assoziierte politische Behörde (associated policy authority) an dem Projekt teil. Das Regionalmanagement Nordhessen ist als regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft u.a. für die Clusterentwicklung in Nordhessen zuständig und trägt mit einer Vielzahl von innovativen Förderprojekten dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationskraft der Region zu stärken. Regionale Schwerpunktbereiche in Nordhessen sind insbesondere Mobilität, Logistik, Informationstechnologie und erneuerbare Energien. Im Rahmen des Projekts PERSIST wollen das Regionalmanagement Nordhessen und das HMWVW die Hessische Innovationsstrategie 2021-2027 (HIS) mit Fokus auf die Bedarfe in Nordhessen weiterentwickeln.
Die Hessische Innovationsstrategie 2021-2027 wurde von 2019 bis 2021 in einem breiten Beteiligungsprozess erarbeitet und legt die besonderen Kompetenzfelder für das ganze Bundesland zur Konzentration der Innovationspolitik des Landes fest. Derzeit führt das HMWVW die Evaluierung der HIS mit Auswertungen zum Fördereinsatz u.a. nach thematischen Schwerpunkten, nach regionaler Verteilung und nach Maßnahmenbereichen (z. B. Bildung, Forschung, Wirtschaft, Vernetzung, Transfer, Internationalisierung) durch. Im Zuge der Neuaufstellung der Hessischen Innovationsstrategie wollen das Regionalmanagement Nordhessen und das HMWVW Referat IV 3 gemeinsam untersuchen, in welchem Umfang regionsspezifische Ansätze stärker in die HIS integriert werden sollten. Erkenntnisse aus dem Projekt sollen weiterhin für das laufende Monitoring und die begleitende Evaluation der HIS 2021-2027 genutzt werden.