Ziel von SMEPlus ist die Erhöhung der Energieeffizienz in kleinen und mittelständischen produzierenden Unternehmen. Dazu wurden die in den Partnerregionen eingesetzten Förderinstrumente für Energieeffizienzmaßnahmen analysiert, verglichen und weiterentwickelt. Weiterhin sollten Maßnahmen entwickelt werden, die das Interesse produzierender KMU zur Teilnahme an Programmen zur Energieeffizienzsteigerung und die Wirksamkeit der Programme insgesamt erhöhen. In Hessen wurden die Programme PIUS-Beratung und PIUS-Invest, beides Maßnahmen des HMWEVW zur Senkung von CO2-Emissionen, der Steigerung der Ressourceneffizienz und zur Förderung des produktionsintegrierten Umweltschutzes (PIUS), evaluiert und weiterentwickelt.
Für das HoE und das HMWEVW waren die zwei Good Practices "Energieeffizienz durch Rechtsdurchsetzung" und "Smart Businesses Groningen" von der niederländischen Partnerprovinz Groningen von besonderem Interesse. Ziel von „Smart Businesses Groningen“ ist Unternehmen dabei zu unterstützen, energieneutral zu werden. Zum Einsatz kommen dabei u.a. ein „Smart CO2 Thermometer“ und eine "Recognized Energy Conservation Measures Lists“. Mit dem „Smart Co2 Thermometer“ können Unternehmen ihre CO2-Emissionen wie auch Einsparungen berechnen; das Tool steht den Unternehmen online kostenlos zur Verfügung. Die Maßnahmenlisten zur Energieeinsparung wurden für 19 Sektoren erstellt und haben eine Amortisationszeit von 5 Jahren oder weniger. Sie enthalten einen praktischen Überblick über eine ganze Reihe von Maßnahmen und senken die Hemmschwelle mit dem Energiesparen zu beginnen vor allem aufgrund der schnellen Amortisation von 5 Jahren.
Einsparen von Treibhausgasen
Seit 2021 bietet die LandesEnergieAgentur Hessen mit dem Bilanzierungstool "ecocockpit" einen vergleichbaren CO2-Rechner für Unternehmen an, mit dem die Unternehmer CO2-Treiber im eigenen Betrieb aufzuspüren können. Darüber hinaus hat das Land Hessen gemeinsam mit den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Rheinland-Pfalz eine „einfache standardisierte Vorgehensweise zur Ermittlung eingesparter Treibhausgas-Emissionen von Projekten zur Materialeffizienz“ (ESTEMÖffnet sich in einem neuen Fenster) entwickelt. Damit bieten sowohl Groningen als auch Hessen CO2-Rechner für KMU an. Christian Engers, SMEPlus Projektmanager im House of Energy, freut sich über die vielen Gemeinsamkeiten in den beiden Ländern, da dies eine gute Grundlage für den Ideen-Austausch sowie das voneinander Lernen sei. Die intensive Zusammenarbeit mit den Niederlanden stellt für ihn ein Highlight im Projekt dar. Während coronabedingt einige internationale Treffen ausfallen mussten, wurde durch zwei deutsch-niederländische Online-Study Visits die Grundlage für eine vertrauensvolle Partnerschaft gelegt, die auch nach Projektende weiterbestehen wird.
PIUS-Programme
Bei den beteiligten Partnern aus Italien, Spanien und Rumänien stießen die PIUS-Programme aus Hessen auf großes Interesse. Die Partner aus Spanien haben ein ähnlich strukturiertes Programm für ihre Region aufgelegt – das MINUS ProgrammÖffnet sich in einem neuen Fenster. So erhalten KMU in La Rioja ebenfalls eine Förderung nicht nur für Energie-Audits, sondern auch für die Umsetzung von zuvor identifizierten Effizienzmaßnahmen. Unter dem Motto „menos es mas“ (weniger ist mehr) sinken einerseits Energieverbrauch und Emissionen während andererseits Einsparungen und Wettbewerbsfähigkeit steigen. Sebastian Hummel, zuständig für die PIUS-Programme im HMWEVW, sieht große Potentiale bei Interreg Europe Projekten.